In ihrer Jugend haben viele Erwachsene irgendwann mal eine lose oder feste Zahnspange getragen. Je nach Ausgangssituation war der Aufwand mehr oder weniger groß, mit Gesichtsbogen, Gummibändern etc. wurden Fehlstellungen behoben, damit die Zähne am Ende schön gerade waren. Doch bei vielen Erwachsenen zwischen 30 und 50 Jahren entstehen erneut schiefe Zähne. Was in der Jugend geradegerückt wurde, bewegt sich wieder in eine schräge Position. Daher fragen sich viele: Wieso verändert sich mein Gebiss wieder? Die Ursachen können vielfältig sein.
Knirschen verschiebt Zähne
Wer gestresst ist, knirscht häufig mit den Zähnen, besonders in der Nacht. Ein sehr starkes Knirschen kann Fehlstellungen verursachen. Eine geeignete Lösung kann eine Aufbissschiene sein, die der Zahnarzt nach gründlicher Untersuchung verordnet.
Frontzähne wandern zur Kiefermitte
Häufig kommt es zur Verschachtelung der Frontzähne im Unterkiefer, denn die Seitenzähne haben einen natürlichen Drang, zur Mitte hin zu wandern. Die Ursache dieser Verschiebung im unteren Frontzahnbereich ist der physiologische Mesialdrift. Es kommt beim Kauen zu einem leichten Abrieb der Zahnkronen. Dadurch werden die Kontaktpunkte im Laufe der Lebensjahre abnutzungsbedingt leicht flächig, wodurch sich die Länge des gesamten Zahnbogens um 2 bis 5 mm verkürzt. Damit keine Lücken entstehen, gibt es das natürliche Phänomen der Wanderung der Zähne zur Kiefermitte.
Zahnfleischerkrankung führt zu Zahnwanderung
Eine Parodontitis zählt hierzulande zur Volkskrankheit, von der viele Erwachsene betroffen sind. Eine Parodontitis ist eine bakterielle Entzündung des Zahnbettes. Wird diese nicht behandelt, ziehen sich Knochen und Zahnfleisch zurück. Wenn die Zähne bei schweren Verläufen einer Parodontitis nicht mehr fest im Kieferknochen verankert sind, fangen sie an zu kippen und zu wandern. Im schlimmsten Fall sind die Zähne nicht nur schief, sondern es droht ein Zahnverlust.
Grundsätzlich sollten Sie die regelmäßigen Kontrolltermine in Ihrer Zahnarztpraxis einhalten, damit Erkrankungen wie eine Parodontitis oder starkes Knirschen frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Sollten Zahnfehlstellungen Sie stören, gibt es heutzutage verschiedene Möglichkeiten der Korrektur, denn Zähne lassen sich in jedem Alter begradigen. Eine diskrete Behandlung kann beispielsweise über die Aligner-Therapie erfolgen. Dabei handelt es sich um transparente Zahnschienen, die individuell gefertigt werden und auf den Zähnen nahezu unsichtbar wirken.
Damit die Zähne nach einer kieferorthopädischen Behandlung langfristig gerade bleiben, wird immer häufiger ein Retainer (dünner Draht) eigesetzt, der hinter den Frontzähnen befestigt wird.
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